Die Phalaenopsis gigantea ist schon eine besondere Naturform. Sie wird einfach riesig! In der Kultur soll sie nicht besonders einfach sein und Fehler prompt mit Wachstumsstopp, oder schlimmer, Fäulnis kommentieren. Daher wird empfohlen sie möglichst luftig zu kultivieren und regelmäßig gut abtrocknen zu lassen.
Meine Gigantea habe ich dieses Jahr, eher ungeplant, auf der Orchideenausstellung in Frankfurt gekauft. Eigentlich wollte ich erst eine kaufen, wenn ich noch etwas mehr Erfahrung in der Pflege von Naturformen habe aber sie passte preislich genau ins Budget und da dachte ich:
Probier's einfach mal!
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Phal. gigantea |
Der Größe der Blätter nach zu urteilen, handelt es sich um eine Jungpflanze. Auf Blüten kann ich also noch lange warten aber sie macht auch ohne etwas her. Ich mag ihre hellgrünen etwas gräulich schimmernden Blätter mit dem gelbgrünen Herz in der Mitte. Irgendwie erinnern mich diese Farben an von Tau benetzte Wiesen. Ziemlich unverwechselbar, wie ich finde und sooo schön!
Getopft war sie in normalem Orchideensubstrat, also Rinde und ich glaube etwas Moos. Da mir Daheim Substrat zum Umtopfen fehlte, blieb sie erstmal für einige Tage darin sitzen. Zu meinem Schrecken hielt das Substrat relativ lange die Feuchtigkeit im Topf, trotzdem waren die Wurzeln grün und aktiv. Bei der Phal. tetraspis C1 habe ich ja schon die Erfahrung gemacht, dass neues Substrat eine ähnliche Feuchtigkeit bieten sollte wie das ursprüngliche. Aufgrund der Kulturbeschreibungen im Internet habe ich sie trotzdem erstmal in den sehr luftigen Orchitop gesetzt. Als Substrat habe ich sehr grobe Rinde und etwas Sphagnummoos gewählt. Leider speichert das Moos nur mäßig lange Wasser, sodass die Pflanze nach einem Tag wieder vollständig abgetrocknet ist. Daraus resultiert ein Tauchrhythmus von 2 Tagen. Für mich etwas zu mühsam.
Der Gigantea gefällt die Kultur auch nur teilweise gut. Im unteren Teil des Topfes hat sie schöne grüne und aktive Wurzeln. Die neuen Wurzeln am Stamm haben ihre grünen Spitzen fast verloren und einige zeigen trotz reinem Osmosewassers verbrannte Stellen. Ich führe das auf eine zu niedrige Luftfeuchtigkeit zurück, denn gedüngt wurde sie von mir noch nicht.
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inaktive Wurzelspitzen oben...
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und aktive unten |
So ganz optimal scheint der Orchitop also nicht zu sein aber umtopfen möchte ich die empfindliche Gigantea auch nicht schon wieder. Daher versuche ich dem Problem auf andere Art Herrin zu werden. Eine Deckschicht Moos soll die oberen Wurzeln vor dem Austrocknen bewahren. Besprüht werden muss das Moos trotzdem jeden Tag, damit es feucht bleibt. Dafür kann die Pflanze aber an ihrem Platz bleiben. Statt sie komplett zu tauchen probiere ich momentan die Methode, nur gut Wasser in den Untersetzer zu gießen und sie das Wasser selbst hochziehen zu lassen. Auch dafür kann sie am Platz bleiben. Ich lasse sie immer für ein paar Stunden mit den Füßen im Wasser stehen und gieße überschüssiges dann ab. Dabei lasse ich gerade so viel im Untersetzer, dass das Wasser nicht mehr die Wurzeln berührt. Dadurch erhoffe ich mir eine höhere Luftfeuchtigkeit. Ist sie komplett abgetrocknet gieße ich wieder Wasser in den Untersetzer, lasse es sie hochziehen und schütte einen Teil ab. Momentan klappt das ganz gut.
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das Wasserlevel im Untersetzer |
Insgesamt macht sich Phal. Gigantea bei mir aber besser als gedacht. Ich konnte nach dem Kauf und dem Umtopfen keinen nennenswerten Wachstumsstopp feststellen. Abgesehen von den oberen, wachsen die Wurzeln recht zügig. Einige Woche dachte ich, dass ich es mir einbilde aber sogar das angesetzte neue Herzblatt hat sich weiter herausgeschoben. Dafür, dass sie so empfindlich sein soll, hat sie sich bei mir recht zügig eingelebt aber wir werden sehen, was der Sommer bring. Da wird es bei uns unterm Dach immer ziemlich heiß und die Luftfeuchtigkeit entsprechend geringer. Mal gucken wie es mit ihr weiter geht.
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Herzblatt |
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