Die Wasserkultur - ein Versuch
Die Wasserkultur oder FWC (Full Water Culture) bezeichnet eine Form der Kultivierung von Orchideen, bei der die Pflanze mit den Wurzel dauerhaft im Wasser steht. Als Gefäße werden häufig Glasvasen benutzt aber auch undurchsichtige Behälter scheinen zu "funktionieren".
In Deutschland ist FWC (Full Water Culture) noch ziemlich unbekannt. In Amerika dagegen, werden mitunter auch Naturformen in Wasser kultiviert.
Ich verfolge diesen Trend schon eine Weile sehr interessiert. Die Ausstellung einer Pflanze in einer schönen Vase macht optisch einfach etwas her. Außerdem gefällt mir die Tatsache, dass man jederzeit Einblick in das Wurzelwerk hat. In Substrat sieht man häufig nur die äußeren Wurzeln, nicht aber die, die sich mittig im Topf befinden.
Ob die Pflege einer Orchidee in Wasserkultur dauerhaft funktioniert, ist für mich noch fraglich. Jeder, der es mit des Bewässerung seiner Orchidee schon einmal zu gut gemeint hat weiß, was mit Wurzel passiert, die zu Feucht gehalten werden. In der FWC stehen die Wurzeln dauerhaft im Wasser!
Grund genug es einmal auszuprobieren. :)
Das hier sind meine Versuchskandidaten:
Die Kranken
Am 05.03.2018 setzte ichspontan drei meiner Hybriden in Hydrokultur. Alle drei leiden nach wie vor an den Folgeschäden einer übermäßigen Neembehandlung im Sommer 2017. Ihre Blätter fühlen sich klebrig an und sie haben zwar durchaus grüne Wurzeln, zeigen aber keine grünen Spitzen. Alle drei trugen zum Zeitpunkt des Umsetzens einen Blühtrieb mit Blüten. Vermutlich eine Notblüte.
Der Grund für die Wahl dieser drei war eher eine spontane Eingebung als eine bewusste Entscheidung. Sie mussten umgetopft werden und ich hatte gerade keinen passenden Plastiktopf da, denn gerade die weiß-pelorische Hybride hat ein sehr umfangreiches Wurzelwerk.
Da diese drei zuvor eher trocken kultiviert wurden (Rinde mit Tongranulat) besprühte ich sie die ersten Tage, sodass nur der Boden leicht benetzt war. Verdunstete das Wasser, ließ ich die drei für einen Tag abtrocknen. Nach und nach erhöhte ich den Wasserspiegel auf ca. 2 cm. Höher würde ich nur gehen, wenn die Wurzeln sonst das Wasser nicht erreichen.
Das Wasser steht immer für 5 bis 6 Tage in der Vase und wird nicht gewechselt. Freitags gieße ich sämtliches Wasser aus und lasse sie für mindestens einen Tag abtrocknen. Wie lange sie trocken stehen entscheide ich danach, ob alle Wurzeln gräulich geworden sind.
Bisher zeigen die drei noch keine klare Tendenz, ob sie die Wasserkultur mögen. Es ist noch keine Wurzel abgefault aber grüne Wurzelspitzen haben sie bisher auch noch nicht gebildet. Bei der weiß-pelorischen und der gelb-lila Hybride sind nach dem Umsetzen alle Blüten abgefallen, allerdings haben sie während dieser Zeit auch Knospen geöffnet. Die Blüten seht ihr oben auf dem Bild. Die dunkle mit der weißen Lippe hat dagegen ihre Blüten behalten und ebenfalls eine Knospe geöffnet.
Einige Zeit später viel mir beim Tauchen meine lila Hybride aus dem Topf. Auch sie hat während der Wolllausbehandlung im Sommer zu viel Öl abbekommen und ebenfalls die Notblüte ausgelöst. Da sie sehr mitgenommene Wurzel hat, wollte ich sie gerne genauer beobachten und setzte ebenfalls in Hydrokultur. Sie wurde ähnlich wie die anderen an die Kultur gewöhnt. Bisher hat sie noch keine Blüten eintrocknen lassen, ob und wie sich ihre Wurzel anpassen, wird sich mit der Zeit zeigen.
Die Mini
Am 06.03.2018 setzte ich dann - mal wieder aus einer Eingebung heraus - meine Mini Phal in Hydrokultur. Sie hat ebenfalls die Wollausbehandlung im Sommer 2017 mitgemacht. Ich würde sie aber als davon erholt bezeichnen, da sie danach wieder ein neues Blatt bildete und grüne Wurzelspitzen bekam.
Sie erhält die selbe Behandlung wie die vier großen Hybriden. Aufgrund der geringen Glasgröße muss ich bei ihr jedoch immer ein Auge darauf haben, dass sie mir nicht unter der Woche schon austrocknet und ggf. nachgießen.
Die Mini zeigte schon kurz nachdem ich sie in FWC setzte, positive Veränderungen. Sie bildete drei neue Wurzeln und auch ein neues Herzblatt ist unterwegs. Bisher scheint sie sich im Wasser recht wohl zu fühlen. Die aktiven Wurzelspitzen, die sich im Wasser befinden, haben sich bisher noch nicht inaktiviert. Allerdings habe ich das Gefühl, dass das im Wasser gebildete Wurzelgewebe schmaler ist und langsamer wächst als im Substrat. Eine Anpassung an die Kultur? Wir werden sehen.
Die Jungpflanze
Auf der Orchideenausstellung in Frankfurt diesen Monat, erwarb ich eine junge Phalaenopsis für wenig Geld. Sie wurde dort als Ü-Ei verkauft. Da konnte ich nicht nein sagen. ;) Zuhause angekommen stellte ich fest, dass sie sich hervorragend als weitere Versuchkandidatin für die Wasserkultur eignet. Sie hat noch nicht viele Wurzel gebildet und kann somit sehr gut in die diese Form der Kultur hineinwachsen.
Sie wird ebenfalls wie die großen kultiviert und auch bei ihr muss ich aufpassen, dass sie mir unter der Woche nicht austrocknet.
Bim Durchsehen meiner Bilder ist mir aufgefallen, dass man bei ihr schon nach kurzer Zeit sehr gut die Entwicklung erkennen kann. Sie hat einige Wurzel eintrocknen lassen aber andere sind bereits gut im Wasser gewachsen und auch die beiden neuen Wurzeln wachsen zielstrebig nach unten.
Was sie meiner Meinung nach weniger gut verträgt, sind zu lange Zeiten, in denen sie trocken steht. Daher lasse ich sie maximal einen Tag abtrocknen.
Ich bin sehr gespannt, wie sich die Pflanzen weiter entwickeln werden. Meine Vermutung ist, dass die vier großen früher oder später wieder zurück in Substrat gesetzt werden möchten. Sie sind mir einfach zu wenig aktiv aber noch will ich nicht aufgeben.
Habt ihr die FWC schon probiert? Wie sind eure Erfahrungen damit?
In Deutschland ist FWC (Full Water Culture) noch ziemlich unbekannt. In Amerika dagegen, werden mitunter auch Naturformen in Wasser kultiviert.
Ich verfolge diesen Trend schon eine Weile sehr interessiert. Die Ausstellung einer Pflanze in einer schönen Vase macht optisch einfach etwas her. Außerdem gefällt mir die Tatsache, dass man jederzeit Einblick in das Wurzelwerk hat. In Substrat sieht man häufig nur die äußeren Wurzeln, nicht aber die, die sich mittig im Topf befinden.
Ob die Pflege einer Orchidee in Wasserkultur dauerhaft funktioniert, ist für mich noch fraglich. Jeder, der es mit des Bewässerung seiner Orchidee schon einmal zu gut gemeint hat weiß, was mit Wurzel passiert, die zu Feucht gehalten werden. In der FWC stehen die Wurzeln dauerhaft im Wasser!
Grund genug es einmal auszuprobieren. :)
Das hier sind meine Versuchskandidaten:
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Phalaenopsis in Hydrokultur |
Die Kranken
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von links nach rechts: weiß-pelorisch, lila mit weißer Lippe, gelb-lila, lila |
Am 05.03.2018 setzte ich
Der Grund für die Wahl dieser drei war eher eine spontane Eingebung als eine bewusste Entscheidung. Sie mussten umgetopft werden und ich hatte gerade keinen passenden Plastiktopf da, denn gerade die weiß-pelorische Hybride hat ein sehr umfangreiches Wurzelwerk.
Da diese drei zuvor eher trocken kultiviert wurden (Rinde mit Tongranulat) besprühte ich sie die ersten Tage, sodass nur der Boden leicht benetzt war. Verdunstete das Wasser, ließ ich die drei für einen Tag abtrocknen. Nach und nach erhöhte ich den Wasserspiegel auf ca. 2 cm. Höher würde ich nur gehen, wenn die Wurzeln sonst das Wasser nicht erreichen.
Das Wasser steht immer für 5 bis 6 Tage in der Vase und wird nicht gewechselt. Freitags gieße ich sämtliches Wasser aus und lasse sie für mindestens einen Tag abtrocknen. Wie lange sie trocken stehen entscheide ich danach, ob alle Wurzeln gräulich geworden sind.
Bisher zeigen die drei noch keine klare Tendenz, ob sie die Wasserkultur mögen. Es ist noch keine Wurzel abgefault aber grüne Wurzelspitzen haben sie bisher auch noch nicht gebildet. Bei der weiß-pelorischen und der gelb-lila Hybride sind nach dem Umsetzen alle Blüten abgefallen, allerdings haben sie während dieser Zeit auch Knospen geöffnet. Die Blüten seht ihr oben auf dem Bild. Die dunkle mit der weißen Lippe hat dagegen ihre Blüten behalten und ebenfalls eine Knospe geöffnet.
Einige Zeit später viel mir beim Tauchen meine lila Hybride aus dem Topf. Auch sie hat während der Wolllausbehandlung im Sommer zu viel Öl abbekommen und ebenfalls die Notblüte ausgelöst. Da sie sehr mitgenommene Wurzel hat, wollte ich sie gerne genauer beobachten und setzte ebenfalls in Hydrokultur. Sie wurde ähnlich wie die anderen an die Kultur gewöhnt. Bisher hat sie noch keine Blüten eintrocknen lassen, ob und wie sich ihre Wurzel anpassen, wird sich mit der Zeit zeigen.
Die Mini
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Mini Phal in Wasserkultur |
Am 06.03.2018 setzte ich dann - mal wieder aus einer Eingebung heraus - meine Mini Phal in Hydrokultur. Sie hat ebenfalls die Wollausbehandlung im Sommer 2017 mitgemacht. Ich würde sie aber als davon erholt bezeichnen, da sie danach wieder ein neues Blatt bildete und grüne Wurzelspitzen bekam.
Sie erhält die selbe Behandlung wie die vier großen Hybriden. Aufgrund der geringen Glasgröße muss ich bei ihr jedoch immer ein Auge darauf haben, dass sie mir nicht unter der Woche schon austrocknet und ggf. nachgießen.
Die Mini zeigte schon kurz nachdem ich sie in FWC setzte, positive Veränderungen. Sie bildete drei neue Wurzeln und auch ein neues Herzblatt ist unterwegs. Bisher scheint sie sich im Wasser recht wohl zu fühlen. Die aktiven Wurzelspitzen, die sich im Wasser befinden, haben sich bisher noch nicht inaktiviert. Allerdings habe ich das Gefühl, dass das im Wasser gebildete Wurzelgewebe schmaler ist und langsamer wächst als im Substrat. Eine Anpassung an die Kultur? Wir werden sehen.
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Neue Wurzeln im Wasser gebildet. |
Die Jungpflanze
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Mein Ü-Ei nach dem Umsetzen in Wasserkultur. |
Auf der Orchideenausstellung in Frankfurt diesen Monat, erwarb ich eine junge Phalaenopsis für wenig Geld. Sie wurde dort als Ü-Ei verkauft. Da konnte ich nicht nein sagen. ;) Zuhause angekommen stellte ich fest, dass sie sich hervorragend als weitere Versuchkandidatin für die Wasserkultur eignet. Sie hat noch nicht viele Wurzel gebildet und kann somit sehr gut in die diese Form der Kultur hineinwachsen.
Sie wird ebenfalls wie die großen kultiviert und auch bei ihr muss ich aufpassen, dass sie mir unter der Woche nicht austrocknet.
Bim Durchsehen meiner Bilder ist mir aufgefallen, dass man bei ihr schon nach kurzer Zeit sehr gut die Entwicklung erkennen kann. Sie hat einige Wurzel eintrocknen lassen aber andere sind bereits gut im Wasser gewachsen und auch die beiden neuen Wurzeln wachsen zielstrebig nach unten.
Was sie meiner Meinung nach weniger gut verträgt, sind zu lange Zeiten, in denen sie trocken steht. Daher lasse ich sie maximal einen Tag abtrocknen.
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Veränderung nach kurzer Zeit in Wasserkultur. |
Ich bin sehr gespannt, wie sich die Pflanzen weiter entwickeln werden. Meine Vermutung ist, dass die vier großen früher oder später wieder zurück in Substrat gesetzt werden möchten. Sie sind mir einfach zu wenig aktiv aber noch will ich nicht aufgeben.
Habt ihr die FWC schon probiert? Wie sind eure Erfahrungen damit?
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